Sonntag, 10. Juli 2016

Die Gelegenheit: Schrauberzone.at in Gerasdorf bei Wien, selberschrauben in Profi-Umgebung!

Grüß euch!

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Freitag, 29. April 2016

Guide: Motorradpflege - Bling Bling!

Hallihallo!


Beim Auto schwören sehr viele Leute auf die Waschanlage. Es geht schnell und das Auto ist danach wieder sauber - doch beim Motorrad gibt es diesen Luxus nicht. Ich bin aber auch beim Auto ein passionierter Handwäscher und Pfleger, von daher ist es für mich kein Neuland.

Motorräder, vorallem wenn sie nur zum Spaß gefahren werden, genießen im Normalfall eine umfangreiche Pflege - die meisten Motorräder sind daher in einem sauberen Grundzustand.
Wenn man also seine gebrauchte Maschine etwas aufbereiten möchte, kann man sich bereits mit relativ geringen Aufwand selber helfen.

Was benötigt man sinnvollerweise in der Basis?
- 1 x Kübel mit zwei Schwämmen
- Shampoo für Fahrzeuge
- Ledertuch oder ähnlich in Textil
- Politur Standard
- Polierschwam/Polierpad
- Quick Detailer
- 5x Mikrofasertücher

Mit dieser Austattung, welche man in jedem Baumarkt oder Kfz-Geschäft bekommt, kann man durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen.

Folgende Kombination ist für den Anfang bspw. vollkommen ausreichend


SONAX AutopflegeSet
+
Walser Putzeimer + Putztücher
+
Auto Finesse Finale Quick Detailer

Mit rund 80€ hat man ein sehr brauchbares "Starterset" und kann beherzt loslegen.


Eine kurze Erklärung zu den aufgelisteten Materialien:

Ein Kübel mit zwei Schwämmen ist wirklich das mindeste für eine brauchbare Handwäsche. Wenn man vor dem erneuten eintauchen des Schwamms immer brav ausdrückt und abputzt, kann man die Verunreinigung auf ein Minimum reduzieren. Der eine Schwamm ist für "ansich" saubere Stellen, der zweite Schwamm für ansich dreckige Stellen. Sprich: Schwamm 1 für Tank, Verschalung, Windschutz etc. und Schwamm 2 für Felgen, Auspuff und eventuell Motorteile. Erst die sauberen Teile waschen, dann die dreckigen Teile - so muss man heikle Teile nicht mit unreinem Wasser putzen.

Shampoos gibt es wie Sand am Meer in den Geschäften. Nehmt im Zweifelsfall eines mit Carnauba-Zusatz bspw., oder eines das gut riecht. Richtig schlechte Shampoos gibt es eigentlich garnicht.
Ein Tuch zum abledern kann nicht schaden. Ich bevorzuge zwar das lufttrocknen, dies ist aber nicht immer möglich bzw. sinnvoll.

Polituren gibt es ebenso viele wie Shampoos. Die Auswahl erschlägt einen fast. Polituren mit Carnauba-Inhaltsstoffen sind grundsätzlich vollständig synthetischen Produkten vorzuziehen.

Im Prinzip tut es aber jede normale Flüssigpolitur für Autolacke ohne Schleifkörnung etc.
Ein Polierschwamm/ein Polierpad dazu, damit ihr die Politur auch standesgemäß verarbeiten könnt.

Ein Quickdetailer, das ist eine leichte Reinigungspolitur vergleichbar mit einem Fensterreiniger für Lacke, ist im nachhinein gut um einen gepflegten Lack in Windeseile wieder auf Vordermann zu bringen. Ich benutze solche Detailer, oder auch Quick Wax genannt, gerne auch um den Lack auf die Politur vorzubereiten mittels anzufeuchten.

Mikrofasertücher gibt es in allen Farben, Größen und Dicken. Ich bevorzuge "langhaarige" Mikrofasertücher. Kaufen kann man sie überall. Im Supermarkt, im Möbelgeschäft - wo der Preis halt stimmt. Sind eben gut fürs Quick Detailern und wichtig zum auspolieren der Politur.

Meine persönliche Austattung für Lackarbeiten besteht aus:

Das ist aber schon sehr teures Equipment! Nach jahrelangem probieren und studieren hab ich mich aber so ziemlich auf diese Produkte eingeschossen, von daher für meine Zwecke bullet-proofed.

Wo sind nun die heiklen Punkte am Motorrad?

Der Windschutz bei Motorrädern ist zumeist aus Polycarbonat und ist daher anfällig für leichte Spannungsrisse und vergilben/blind werden. Hier kann man sich mit Polituren für Plastik oder auch normalen Lackpolituren bereits helfen. Wenn man dieses Plastik wie Lack behandelt, sind die Ergebnisse durchaus zufriedenstellend (solange man ausdauernd beim polieren ist ).

Der Tank bekommt sehr viel ab beim Motorrad. Er wird durchs angreifen, anlegen oder transportieren abgenutzt und zeigt daher bei fast jedem Motorrad typische Gebrauchsmerkmale. Dem Tank schadet eine Politur also garantiert nicht, eine Wachsversiegelung stärkt das Lackkleid zusätzlich.

Viele Motorräder haben genauso wie auch Autos bereits Kunststoff-Scheinwerfergläser. Diese neigen auch wie der Windschutz zu vergilben. Die Scheinwerfer sollten klar & sauber sein um die Sicherheit vorallem nachts gewährleisten zu können. Eine Politur wie beim Windschutz kann also hier auch tolle Ergebnisse liefern.

Eine weitere pflegebedürftige Stelle ist der Bereich rund um die Antriebskette. Das Schmierfett/Öl verteilt sich natürlich im näheren Bereich der Kette, somit sind diese Stellen meist dunkel verfärbt. Diese Stellen kann man sich bei der Handwäsche vornehmen, zwischendurch genügt es auch mit einem nassen Tuch die Stellen abzuwischen. 

Unterlassen sollte man natürlich die Benutzung von irgendwelchen Reinigungsmitteln auf Reifenlaufflächen und den Sitzflächen. Hier genügt eine Reinigung mit dem Shampoo bei einem Waschvorgang. Alternativ kann man auch feuchte Reinigungstücher verwenden!


Die meisten Arbeiten lassen sich nach dem Auftragen & Polieren - Prinzip absolvieren. Idealerweise arbeitet man am Lack im Schatten und vermeidet dass die Politur eintrocknet. Wenn man geübt ist, kann man aber auch mit der Hitze der Sonne arbeiten um sein Arbeitstempo damit zu erhöhen ( schnellere Trocknungszeiten können auch von Vorteil sein! ). Aber für den Anfang ist man mit den Basics gut beraten. Sauberes rauspolieren mit dem Mikrofasertuch gegen das Licht geprüft ist schon die halbe Miete! :) Hier ein Video von ChemicalGuys welches die Basisarbeiten zeigt.


Ein Video vom arbeiten mit dem Detailer! Der Detailer funktioniert auch auf einer Staubschicht obwohl ich es persönlich vorziehe das Fahrzeug vorher einmal mit dem Kärcher abzuwaschen.



ACHTUNG: Von Arbeiten mit der Poliermaschine rate ich ohne Vorkenntnisse ab. Wenn man ein "Versuchsfahrzeug" hat, kann man sich zwar gerne austoben, jedoch kann falsche Handhabe den Lack in wenigen Sekunden irreparabel beschädigen.

Ich werde diesen Artikel, sobald das Wetter stabil ist und es wärmer wird, um Bilder und eventuell um Videos ergänzen um den Ablauf einer Motorradwäsche darzustellen.

Bei Fragen stehe ich natürlich unter Tekkenklatsche@gmail.com zur Verfügung! 

Als kleiner Vorgeschmack ein Bild meiner 16 Jahre alten VFR nach der ersten Grundreinigung:




Das längst überfällige Bilder-Update:












Montag, 25. April 2016

HowTo: Motorradprüfung - Prüfungsangst, Vorbereitung, Erfahrungswerte!

Grüß euch,

Ich selber besitze seit nunmehr 11 Jahren den Führerschein der Klasse B, habe viele verschiedene Fahrzeuge mit Front & Heckantrieb besessen, mit Automatik oder Schaltung, Diesel oder Benzin, Sauger oder Turbomotor. Ich habe viele 10 tausende Kilometer abgespult, mal etwas schlimmer, mal etwas braver aber auf jedenfall war jeder dieser Kilometer lehrreich.

Ich bin auch schon mit Traktoren oder mit LKWs gefahren, nur noch nie mit einem Motorrad, oder mit einem geschaltenen Moped.

Und abgesehen von wenigen Metern mit einer Puch Maxi, was eigentlich als Fahrrad mit Tretunterstützung gesehen werden kann, hab ich keine Erfahrung mit motorisierten Zweirädern gehabt.

Ich konnte nur mit viel Fahrrad-Erfahrung aufwarten, vor allem im Wiener Straßenverkehr. Das kann also als absolute Basis-Erfahrung der Zweirad-Dynamik durchgehen :)


Was benötigt man in Österreich z.B.? ( wenn B vorhanden )
- positives Amtsarzt-Gutachten
- 4 Fahrstunden am Übungsplatz
- 10 Fahrstunden im Straßenverkehr ( 12h ab 39 Jahren )
- 6 Stunden Theoriekurs
- Theorieprüfung A
- Praxisprüfung A

Seit 1. März 2016 gibt es für Österreich einen aktualisierten Fragenkatalog welcher sich durch zeitgemäße Bilder und moderne Fragenstellung auszeichnet. Keine Angst, es ist nicht schwerer als vorher - ich habs selber verglichen und beide Prüfungen absolviert, ich konnte mit dem selben Wissensschatz beide gleichwertig meistern - solang man sich mit dem Thema auseinander setzt, hat man schon gewonnen.

Es gibt bspw. eine tolle kostenlose Smartphone-App vom ÖAMTC und diverse Lern-Varianten um den Fragenkatalog abzuarbeiten ( Buch, Fahrschul CD oder USB-Stick ). Hier bleibt es jedem selbst überlassen wie gelernt wird. Mir hat die Kombination aus Buch & Apps absolut genügt.


Ich habe für mich persönlich folgende Reihenfolge getroffen gehabt:
Amtsarzt - Theoriekurs - Theorieprüfung - Fahrstunden am Übungsplatz - Fahrstunden im Straßenverkehr - praktische Fahrprüfung

Erschien mir als die beste Lösung, denn nach bestandener Theorieprüfung kann man sich einzig und allein auf _das fahren_ konzentrieren.


Also legen wir los: 1 N 2 3 4 5 6, wat?

Das manuelle Getriebe beim Motorrad ist in den allermeisten Fällen sequenziell angeordnet und gerade verzahnt, das heißt man kann die Reihenfolge nicht verändern wie beim Auto ( vom 3ten in den 5ten Gang schalten z.B. ), und das Getriebe surrt wie der Rückwärtsgang bei Autos, welcher auch fast immer gerade verzahnt ist. Jede Aufwärtsbewegung ist +1 Gang, jede Abwärtsbewegung ist -1 Gang - zwei Besonderheiten: Zwischen Gang 1 und Gang 2 ist die Neutralstellung, und um von dieser Neutralstellung mit Gang 1 zu beginnen, muss man einmalig den Ganghebel nach unten bewegen.

Also der Ablauf beim wegfahren und beschleunigen bis in den letzten Gang ist wie folgt: Neutralposition -> 1x runter ( Gang 1 ) -> 5 x hoch ( dabei von 1 auf 2 die Neutralstellung überspringen, das macht man intuitiv ). Schwer zu erklären, das muss man einfach ausprobiert haben dann ist es nach kurzer Zeit eine "Lebenseinstellung" :)

Hierzu ein Video:



Neben dem braven studieren des Theoriebuches habe ich auch viel Zeit damit verbracht Videos im Internet anzusehen. Neben den diversen Fail-Compilations, Verfolgungsjagden, Burnout-Sessions gibt es auch sehr viele Videos aus dem alltäglichen Leben eines Motorradfahrers.
Hierzu einige Channels die mir Vorweg schon einen gewissen Eindruck vermittelt haben womit ein Motorradfahrer im Straßenverkehr konfrontiert werden kann.





Ich hab mich mit den vielen Erfahrungen aus Videos und mit den Erzählungen von Freunden & Kollegen meiner Meinung nach so gut wie möglich mit dem Thema auseinander gesetzt, und genau darum geht es im Vorfeld wenn man es ernst meint.

Wie läuft nun die praktische Prüfung ab?

Die praktische A-Prüfung ( in Österreich ) besteht im Grunde aus folgenden drei Teilen:
- Parcours am Übungsplatz absolvieren
- Technische Fragen
- Fahren im Straßenverkehr
Der Parcours in Österreich besteht aus:
- zwei komplette 8er um Pylonen
- Slalom in Schrittgeschwindigkeit um Pylonen
- rechts abbiegen aus dem Stand
- Zielbremsung aus 30km/h
- Gefahrenbremsung aus mindestens 50km/h, maximal 70km/h
- Ausweichmanöver aus mindestens 50km/h, maximal 70km/h

Die 8er sollte gleichmäßig gefahren werden mit korrekter Blickführung, leichtes rausbeschleunigen aus dem Lenkmanöver und vom Gas gehen vor dem erneuten einlenken.

Der Slalom wird mit Schrittgeschwindigkeit gefahren und soll die Fähigkeit zur Balance zeigen, deswegen wird auch auskuppeln und einkuppeln verlangt um die Geschwindigkeit weiter zu drosseln. Eine Geschicklichkeits-Übung.

Das rechts abbiegen aus dem Stand erfordert die richtige Blicktechnik, die richtige Fußposition und das Geschick zur Neigung/drücken des Gefährts aus dem Stand.

Die Zielbremsung aus Tempo 30 in eine abgesteckte Box ist noch die leichteste Übung, einfach drauf losfahren.

Die Gefahrenbremsung aus min. Tempo 50 könnte erweist sich schon als schwieriger, erfordert es doch ordentlich Beschleunigung und eine darauffolgende saftige Bremsung. Hier macht Übung den Meister.

Beim Ausweichmanöver aus min. Tempo 50 muss man mit dem Motorrad einfach eins sein, so wie auch beim fahren später - man muss sich dynamisch mit bewegen und dem "Flow" folgen. Popometer, Hallo!

Hat man diese Punkte absolviert, kommt man zum technischen Part. Wo ist der Lichtschalter? Wo kann man den Ölstand kontrollieren? Was ist ein Bremsflüssigkeitsbehälter?

Hierbei sollte man sich einfach im Vorfeld darüber informieren: Welches Motorradmodell fahre ich in der Fahrschule und über welche technischen Merkmale verfügt es? Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. 
Der Fahrlehrer wird bei Gelegenheit auch jede Frage beantworten, dessen bin ich mir sicher :)

Dann das fahren auf der Straße:  In die Motorradpanier, aufsatteln, losfahren. Mit dem Fahrlehrer im Ohr geht es los. Wenn man bereits länger Autofahrer ist, kennt man bereits die Gepflogenheiten aber auch viele Blödheiten. Bei der Fahrprüfung zeigt man sich von seiner besten Seite, Schulter & Spiegelblicke ganz nach dem Lehrbuch, Geschwindigkeit nach Tacho einhalten, Blinker rechtzeitig setzen ( UND! rechtzeitig ausschalten ) und auch den Überblick behalten und dies dem Prüfer signalisieren. Aufmerksames Blickverhalten, ein vorsichtiger Fuß auf dem Bremshebel ab und zu und man hat die Gunst des Prüfers schon gewonnen. 

Abgesehen von der Prüfung ist vorsichtiges und vorausschauendes nicht nur bei dieser notwendig. Man hat nur ein Leben und auch eine Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber, denkt immer daran. Am Ende ist der Prüfer auch nur ein Mensch welcher sichergehen will dass IHR sicher vom Motorrad absteigt und euch auch andere Verkehrsteilnehmer überleben :) Glaubt mir, ich habe selber geflippt wie ein Delfin vor den Prüfungen, habe aber beide Prüfung im "First Try" erledigt :)


Mein nächster Eintrag wird das Thema Bekleidung behandeln, ein nicht weniger wichtiger Aspekt beim Motorrad fahren!


Wenn ihr Fragen habt zur Prüfung, zum Ablauf generell oder eure Prüfungsangst teilen wollte - schreibt mir eine Mail an Tekkenklatsche@gmail.com oder schreibt mir einen Kommentar :)